Der Bevölkerungsschutzkongress des Arbeiter-Samariter-Bundes bot in Berlin eine spannende Plattform für den Austausch über zentrale Herausforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz. Angesichts globaler Krisen, zunehmender Extremwetterereignisse und neuer sicherheitspolitischer Bedrohungen war der Kongress hochaktuell und inhaltlich breit aufgestellt.
Sven Niederau und Jannis Dietrich nahmen für den ASB-Bergisch Land am Kongress teil. Beide nutzten die Gelegenheit, sich mit Fachkolleg:innen aus ganz Deutschland auszutauschen und Impulse für ihre Arbeit mit in den Regionalverband zu nehmen.
Für unseren Rettungsdienstleiter Jannis Dietrich hatten zwei Workshops besondere Bedeutung, die sich mit sehr aktuellen Themen auseinandersetzten. Der Workshop „Hybride Kriegsführung und Gefahren von Desinformation“ beleuchtete die wachsende Bedeutung von Informationskrieg und psychologischer Beeinflussung. In Zeiten, in denen soziale Medien gezielt zur Verbreitung von Falschinformationen genutzt werden, wird der Bevölkerungsschutz zunehmend auch zu einer Frage der Resilienz gegenüber Desinformation. Expert:innen diskutierten unter anderem, wie staatliche Stellen und die Zivilgesellschaft besser auf diese Art von Bedrohung vorbereitet werden können.
Besonders eindrücklich war der Workshop „Bericht aus der Ukraine – was können wir für uns daraus lernen“. Er vermittelte authentische Einblicke in ein Land, das sich mitten im Krieg befindet und dennoch beeindruckende Strukturen zur zivilen Notfallversorgung aufgebaut hat. Themen wie der Schutz kritischer Infrastrukturen, dezentrale Notfallpläne, die Rolle der Zivilgesellschaft sowie die Punkte der „Unbesiegbarkeit“ standen im Fokus. Letzteres beschreibt die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Bevölkerung und ihrer Institutionen angesichts massiver Bedrohung von außen.
Hier ist auch die große Bedeutung unseres Nachbarverbandes -des Ukrainischen Samariter Bundes (SSU)- hervorzuheben. Der SSU und die Auslandshilfe des ASB-Bundesverbands arbeiten Hand in Hand, gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist ein beeindruckendes Beispiel gelebter Solidarität und organisatorischer Stärke. Die in der Ukraine gewonnenen Erfahrungen sind auch für Deutschland hochrelevant, nicht zuletzt vor dem Hintergrund sich verändernder geopolitischer Rahmenbedingungen.
Unser Rettungsdienstleiter Sven Niederau zieht ein Fazit: „Der ASB-Bevölkerungsschutzkongress war informativ, praxisnah und thematisch nah an den drängendsten Fragen unserer Zeit. Er gab wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland und zeigt zugleich, wie wichtig die internationale Perspektive und der Austausch unter Fachleuten sind“.