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Halbzeit für Themenjahr Demenz

Seit 2005 beschäftigt sich Michael Hagedorn mit dem "Phänomen Demenz". Eine Doppelausstellung in Wuppertal-Langerfeld zeigt die Werke des Fotografen.

Tuhuus in LangerfeldTermineRV Bergisch Land

 

Am Donnerstag, den 31.03.2022, fand zur Halbzeit des Ausstellungszeitraums eine kleine Veranstaltung im Bornscheuerhaus der Diakonischen Altenhilfe Wuppertal gGmbH statt. Das Quartiersbüro Tuhuus in Langerfeld hatte gemeinsam mit den Kooperationspartnern Diakonische Altenhilfe Wuppertal gGmbH und der Pfarreiengemeinschaft Wupperbogen-Ost eingeladen, die eindrucksvollen Fotografien gemeinsam anzuschauen und etwas über die Entstehung und vor allem über die Menschen zu erfahren, die Michael Hagedorn zum Teil über viele Jahre mit der Kamera begleitet hat. Zum Hintergrund: Das Tuhuus führt seit Juni 2021 das Themenjahr Demenzfreundlichkeit durch. Der Monat März stand mit seinen Veranstaltungen ganz im Zeichen des Themas „Musik und Demenz“. Aus diesem Grund wurde diese Ausstellung nach Langerfeld geholt. Die Kooperationspartner stellten die Räumlichkeiten zu Verfügung und so war und ist die Ausstellung zum einen im Bornscheuerhaus und zum anderen in der benachbarten Kirche St. Paul zu sehen.

 

Dem "Phänomen Demenz" auf der Spur

Der Fotograf Michael Hagedorn lebt und arbeitet in Hamburg. Seit dem Jahr 2005 beschäftigt er sich mit dem – wie er es nennt – „Phänomen Demenz“, er hat mehrere Ausstellungen konzipiert und z.B. auch den ehemaligen Fußball-Manager Rudi Assauer sechs Jahre lang fotografisch begleitet. Diese Bilder sind unter anderem entstanden während musiktherapeutischer Sitzungen oder auch in Projekten, wie z.B. „Wir tanzen wieder!“. Es werden aber auch sehr eindrucksvoll Augenblicke der Zweisamkeit gezeigt, wie z.B. bei einem Konzertbesuch. Er hat den bekannten Hamburger Musiktherapeuten und Forscher Prof. Jan Sonntag in seiner Arbeit begleitet. Ihn - beziehungsweise seine Gitarre – sieht man auf den Bildern in Interaktion mit den Menschen mit Demenz.

Herr Hagedorn möchte uns einladen, seine Fotografien, die wie flüchtige Momentaufnahmen wirken, zu betrachten und für einen Moment gedanklich in die gezeigte Situation zu gehen. Diese nicht so zu betrachten, wie wir das mit den Aufnahmen tun, die wir täglich auch mit unserem Handy produzieren, also hinschauen und wegwischen in Sekundenschnelle. Herr Hagedorn nennt die Menschen mit Demenz "Unsere stillen Lehrmeister", da wir die einfachen Grundregeln für ein respektvolles Miteinander mit Menschen mit Demenz – Nähe, Toleranz, bedingungsloses Annehmen – auch auf unser Leben im Allgemeinen übertragen sollten. In diesen Zeiten eine aktuelle Botschaft!

 

Singen mit Marco Lombardo

Highlight der Midissage war ein Gespräch mit dem Gast Marco Lombardo (ARD/WDR-Moderator und Singleiter), der gemeinsam mit Frau Kirchmann-Bestgen zwei der zwanzig Fotografien genauer betrachtete. Es wurde über Biographisches der Menschen auf den Bildern erzählt, z.B. über Frau Erika Häckel, die in der Kunsttherapie mit Prof. Sonntag selbst das Zepter in Form von Kochlöffeln in die Hand nimmt und mit dem Kunsttherapeuten auf wunderbare Weise interagiert (siehe Foto auf dem Flyer). Herr Lombardo schilderte seine Erfahrungen aus dem gemeinsamen Singen mit einer Gruppe von Menschen mit Demenz, die er bei der Diakonie in Schwerte machen durfte. So erzählt er sehr beeindruckt, dass nach einer Zeit der Beziehungsaufnahme zu ihm, die Senior*innen auch angefangen haben, sich an Lieder in verschiedenen Sprachen heran zu trauen. Herr Lombardo wirbt auch im Gespräch mit den Gästen im Bornscheuerhaus dafür, der Musik Platz im Alltag zu geben – auch als Tipp für Angehörige, die einen Menschen mit Demenz begleiten. „Die Musik ist in uns!“ so seine Auffassung und es lohne sich, einfach einmal anzufangen und Melodien zu summen, einen Rhythmus zu klatschen oder mit den Liedern „von früher“ Erinnerungsmomente aufleben zu lassen. Damit alle Gäste der Veranstaltung diese positive Wirkung auch „erspüren“ konnten, ging es im Anschluss an das Gespräch nach nebenan in die Kirche St. Paul, in der sich die Fotografien von Herrn Hagedorn aus verschiedenen Tanzprojekten befinden. Im Seitenschiff der Kirche wurde bei Kerzenlicht gemeinsam unter der Anleitung von Herrn Lombardo ein Lied angestimmt – zuerst recht zaghaft, aber dann umso mutiger. Ein sehr positiver und atmosphärischer Ausklang der Veranstaltung!

Wer die Ausstellung sehen möchte, meldet sich bitte im Quartiersbüro Tuhuus in Wuppertal-Langerfeld.

Führungen werden von Frau Kirchmann-Bestgen begleitet und erfolgen im Monat April nach Vereinbarung.

 

Kontakt: Anke Kirchmann-Bestgen Mobil: 0157 – 806 312 13

E-Mail: kirchmann@tuhuus-langerfeld.de

www.demenzfreundlich2021.de

 

Ansprechpartner*in

Anke Kirchmann-BestgenQuartiersmanagerin

Quartiersbüro Tuhuus in Langerfeld
Odoakerstraße 2
42389 Wuppertal

0202 - 25 48 50 58
kirchmann(at)tuhuus-langerfeld.de

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